Hier finden Sie Meinungen, Anregungen und Berichte zu unserem Titelthema Krankenhausschließungen:
per E-Mail im Februar 22 erhalten
Sehr geehrte Damen und Herren der Niedersächsischen Landesregierung,
ich bin Bürger dieses Landes und habe gelesen das ein neues Krankenhausgesetz in Kraft treten soll.
Dieses beinhaltet, das kleinere Kliniken in der Fläche geschlossen und dafür weniger, aber größere Kliniken entstehen sollen.
Ich als Schlaganfallbetroffener hatte und habe in der Stadt Hannover eine optimale Versorgung. Was aber passiert mit Patienten die einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine andere plötzlich auftretende schwere Erkrankung erleiden und schnell versorgt werden müssen?
Durch die Schließung kleinerer Kliniken wären ländliche Regionen stark betroffen. Ganz zu schweigen vom Stellenabbau in verschie-denen Bereichen vor Ort. Ich als Schlaganfallbetroffener plädiere dafür, umgehend ein Telemedizinisches Schlaganfall Netzwerk in Niedersachsen einzurichten und Schließungen kleinerer Kliniken zu verhindern.
Walter Perlich Mitglied des Schlaganfall Landesverbandes Niedersachsen
per E-Mail am 31.01.2022 erhalten
KOMMENTAR EINES BETROFFENEN SCHLAGANFALLPATIENTEN
Ich wohne in Grasberg, 27 km vor Bremen und hatte 2013 im Juni einen schweren Schlaganfall. Da es im Umkreis von 40 km in Niedersachsen kein Krankenhaus mit einer STROKE-UNIT gibt, wurde ich nach Bremen (27km) in das Krankenhaus BREMEN-MITTE eingeliefert.
Der lange Anfahrtsweg kostet viel Zeit und jede Sekunde zählt, weil Millionen von Gehirnzellen in einer Minute absterben. Jetzt gehöre ich zu den 40% der Schlaganfallpatienten mit schweren bleibenden Schäden, das bedeutet: Leben im Rollstuhl, schwere Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Sprachstörungen.
Jeden kann ein Schlaganfall treffen . Er kündigt sich nicht an und 200.000 Schlaganfälle geschehen jedes Jahr.
Jetzt sollen 40 von 168 Kliniken in Niedersachsen geschlossen-werden, weil sie UNWIRTSCAFTLICH sind! Dadurch verlängern sich die Anfahrtswege zum evtl. lebensrettenden Krankenhaus. Versterbende werden billigend in Kaufgenommen. Sie haben keine Lobby!
Und mehr, die Rechenaufgabe geht nicht auf. Die freigesetzten Pflegekräfte können die längeren Anfahrtswege zu den verblei- den Kliniken nicht mit dem Fahrrad bewältigen und ein E-Auto können sie sich nicht leisten. Die wenigsten finden eine schnelle Verbindung im dem schlechten Bahn- und Busnetz in Nieder-sachsen.
Was uns fehlt sind mehr STROKE-UNITS in Niedersachsen und ein Einsatz der Teleneurologie, bei der jedes Krankenhaus eine Verbindung zur neurologischen Abteilung der Uniklinik in HANNOVER erhält und lebensrettende Maßnahmen für den Patienten sofort eingeleitet werden können.
E. Weder, Grasberg
Joachim Krohn,
Am Walde 4
27729 Hambergen
Tel. 04793/1614
An den
Schlaganfall-Landesverband Niedersachsen e.V.
Nachtigallenweg 15
31303 Burgdorf
Hambergen, den 26.01.2022
Betr.: Schließung von Krankenhäusern in Niedersachsen
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
als Sprecher der beiden Schlaganfall-Selbsthilfegruppen „Ein-Schlag“ Osterholz und Bremervörde weise ich darauf hin, dass diese beabsichtigte Krankenhausreform niemals im Sinne und zum Wohle der Bevölkerung sein kann. In unserem ländlichen Raum muss ein Krankenhaus zur Grundversorgung zeitnah erreichbar sein. Allein die Notaufnahme und ambulante Versorgung in unserem Kreiskrankenhaus ist mit 15 000 Patienten jährlich bereits überlastet.
Wie soll das organisiert werden, wenn keine Krankenhäuser da sind, zumal bei Haus- und Fachärzten nur schwer Termine zu bekommen sind. Zu unserem nächstgelegenen Krankenhaus ist eine reine Fahrzeit von 15 Minuten erforderlich, in die Bremer Krankenhäuser ist eine Fahrtzeit von 45 Minuten erforderlich. Es ist allgemein bekannt, dass die Rettungsdienst-fahrer Schwierigkeiten haben ein Krankenhaus zu finden, welches zur Patientenaufnahme bereit ist bzw. Kapazitäten frei hat.
Ich bitte den Schlaganfall-Landesverband Niedersachsen e.V. bei den ent-sprechenden Entscheidungsträgern gegen eine Krankenhausreform zur Schließung von Krankenhäusern ein Veto einzulegen.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Krohn
Gruppensprecher der Schlaganfall-Selbsthilfegruppen „Ein-Schlag“